Baptisterium
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Baugeschichte/Äußeres:
-Bei dem Baptisterium handelt es sich um die größte Taufkapelle
der christlichen Welt
-Die Höhe des Baptisteriums beträgt 54,85m, der innere
Durchmesser 35,50m
-Der Bau wurde 1152 vom Architekten Diotisalvi begonnen
-Ende des 12. Jh. Wurde der Bau jedoch unterbrochen
-1260 erhält Nicola Pisano die Bauoberaufsicht und setzt den Bau
zusammen mit seinem Sohn Giovanni fort, der für die Ausschmückung
verantwortlich ist
-Nicola Pisano ist auch derjenige, der für dir gotischen Elemente
verantwortlich ist, so entsteht bspw. ein Stilbruch zwischen den frühen
hohen Blendbogen, die sich dem Dom angleichen, und der darübergesetzten
Galerienzone
-Die Segmentkuppel wurde 1358 gebaut, jedoch empfand man den steilen Ansatz
der relativ spitzen Kuppel als unharmonisch
-So erhielt 1365 Meister Zibellinus aus Bologna den Auftrag, den
Kuppelansatz mit einem aufwendigen Marmortambour zu verdecken
-Auf ihrer Spitze befindet sich eine 3m große von Johannes dem
Täufer
-Die Proportionen des Baus sind heute leicht verändert, denn nach der
Restaurierung von 1841-56 verschwanden die podestartig umlaufenden
Stufen
Hauptportal:
-Am Hauptportal befinden sich zwei mächtige Säulen, die
Akanthusranken bedeckt sind
-An der Seitenwand links sieht man Monatsdarstellungen, an der rechten
diverse Reliefs, auf denen u.a. “König David“ und
“Christus in der Vorhölle“ dargestellt sind
-Auf dem Architrav (dem Verbindungsbalken) sieht man die Geschichte
Johannes des Täufers abgebildet, z.B. die Predigt des Johannes,
Begegnung mit Christus, Taufe Christi im Jordan, Johannes vor Herodes usw.
Inneres:
-Im inneren bilden vier wuchtige Pfeiler abwechselnd mit je zwei
schlankeren Säulen die Stützen für das Obergeschoss
-Die weite hohe Öffnung der Arkaden des Obergeschosses lässt die
kegelförmige Kuppel größer erscheinen
-Im Gegensatz zu der relativen Dunkelheit im Erdgeschoss wird die obere
Zone durch die Fenster der Außenwand aufgehellt und es entsteht so ein
Eindruck von Leichtigkeit
-Auf den Säulenknäufen der Pfeiler wird symbolisiert, wie die
Menschen, durch das Sakrament der Taufe gestärkt, gegen die Versuchung der
Welt kämpfen
Ausstattung:
-Die Ausstattung stammt zum größtenteils aus dem 13.
Jh.
-Der älteste Teil der Ausstattung ist das auf drei Stufen erhöhte
Taufbecken und die Schranken von Guido Bigarelli da Como, beide sind von
1246
-Das Taufbecken, das nach der Tradition antiker Baptisterien achteckig ist,
dient der Immersionstaufe, das ist die Taufe durch Untertauchen
-Außerdem wurde es in der Mitte mit einer Johannes-Statue
dekoriert
-besonders Bemrkenswert sind die in Marmor gearbeiteten Verzierungen, sie
belegen, dass Guido Bigarelli schon lange vor 1250 die Verwendung des laufenden
Bohrers beherrschte
Die
Kanzel des Nicola Pisano:
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-Die Kanzel wurde von 1255-60 von Nicola Pisano erbaut
-Sie hatte für die Bürger Pisas einen großen Wert, was sich
darin zeigt, dass durch Anordnung der Kommune 1303 eine bewaffnete Wache
für die Kanzel eingerichtet wurde, um sie vor Vandalismus zu
schützen
-Das sechseckige Kanzelbecken wird von sieben Stützen
getragen
-Die Löwen der äußeren Stützen und die Figuren der
mittleren Stütze (Greif, wilder Mann) symbolisieren das überwundene
Böse
-Und das Böse wird als Säulenträger in den Dienst des
Glaubens gezwungen
-Auf den äußeren Säulenknäufen liegen jeweils
sechseckige Platten und auf den Platten stehen Personifikationen der wichtigen
Tugenden: Demut, Treue, Unschuld, Glauben, Barmherzigkeit und
Stärke
-In den Ecken der Bogenwölbungen, die das eigentliche Kanzelbecken
tragen, sind Propheten des alten Testaments eingefügt
-An der Kanzel trägt ein Adler, der zum Zentrum des Raumes gewendet
ist, das Lesepult
-An dem Kanzelbecken sind fünf Reliefs mit der Geschichte Christi
abgebildet, sie sind durch jeweils drei kleine Säulen aus rotem Marmor
voneinander getrennt
-Auf den Reliefs werden z.B. „Maria auf dem Wochenbett“,
„die Krippe“, „die Verkündigung“, „die
Kindeswaschung mit Hebammen“, „die Verkündigung an die Hirten
auf dem Felde“, „die Anbetung der Könige“, „die
Darstellung im Tempel“ und „die Kreuzigung“